"Und so sehen Sie dasjenige, was auf der Erde als Pflanzendecke ist (grün), gleichsam real hingemalt vom Sternenhimmel aus."
In der Lilien bildet sich ein Himmelsbild ab, in der Tulpe ein anderes.
Das ruhende Sternbild gibt der Pflanze ihre Form. Aber die sich bewegenden Planeten senden Bewegungskräfte herunter und lassen die Pflanzen wachsen.
Die Form der Pflanze – aus Himmelsbildern gestaltet
"Was ist da draußen, damit auf der Erde eine Lilienblüte, eine Tulpenblüte entstehen kann?" Am 22. Juli 1922, am Feiertag des hundertsten Geburtstag von Gregor Mendel, dem österreichischen Priester, der die grundlegenden Vererbungsgesetze aufgestellte hatte, fragte dies Rudolf Steiner vor seinen Zuhörern. Und besprach auf bildhafte Art und Weise, dass die Formbildung auch ganz anders betrachtet werden kann.
Er verglich die Form der Pflanzen mit derjenigen der Tieren und des Menschen.
- Die Gestalt des Menschen hängt demnach mit dem ganzen Weltenall, der ganzen Sphäre, zusammen. Das menschliche Gehirn ist Abbild des ganzen Sternenhimmels, nicht einer einzelnen Sterngruppe.
- Die Form des Tieres hat ein anderes Verhältnis zum Sternenhimmel. Deren Bildung hängt nicht von dem ganzen Kosmos ab, sondern nur von dem, was im und unter dem Tierkreis ist. Auf die Tiere haben die außerhalb des Tierkreises befindlichen Sterne keinen Einfluss.
- Die Gestalt der Pflanze hat nochmals ein anderes Verhältnis zum Sternenhimmel: Sie ist Abbild einer einzelnen Sternengruppe.
"Derjenige, der imaginativ schaut, der sagt: Die Lilie ist eine auf der Erde befindliche Pflanzenform, die von dieser Sterngruppe aus in dieser Form, in dieser Gestalt geschaffen ist. Eine andere, eine Tulpenform, ist von einer anderen Sterngruppe aus geschaffen. (...)
Wenn wir die Pflanze in ihrer Ganzheit betrachten, ihre Form ist von dem Sternenhimmel, ihr Wachstum ist von der Planetenbewegung, und ihr Stoffwechsel ist von der Erde."
Der Himmel lässt auf einem Gebiet bestimmte Pflanzen wachsen und außerdem sind bestimmte Zeiten wichtig: .."für dieses mittlere Europa haben in der Zeit des Blütenwachstums ganz besonders diese Sternbilder ihre Bedeutung."
Es sind aber, so Steiner , die Planeten, welche die Pflanzen zunächst aus der Wurzel „herausziehen“, dann immer höher und höher wachsen lassen und so weiter. Die Bewegung der Pflanzen wird gebildet aus der Bewegung der Himmelskörper, die näher an der Erde heran sind als die Sterne.
Knapp zwei Jahre nach diesen Angaben wurde während des Landwirtschaftlichen Kurses im Juni 1924 die Bedeutung der Sonne, der sonnenfernen und der erdnahen Planeten für das Wachsen, das Blühen und das Fruchten bzw. der kosmischen Konstellation für die Samenbildung weiter ausgeführt. Bemerkenswert ist auch hier, dass nach Steiner für die Gestalt der Tiere und des Menschen die zwölf Tierkreisbilder wichtig sind, jedoch nicht für die Form der Pflanzen (und auch nicht für das Wachstum von Menschen, Tieren und Pflanzen.)
Quelle
Rudolf Steiner, Dornach, 22. Juli 1922 in: "Menschenfragen und Weltenantworten", GA 213
Siehe auch:
"Die Sternenwelt: Pflanzen und Sterne" in Elisabeth Vreede: Astronomie und Anthroposophie, Philosophisch-Anthroposophischer Verlag, Dornach, 1980, (zweite Auflage ist antiquarisch)
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