Das Himmelsgebiet des Stieres mit seinen rechtwinkligen Grenzlinien.
Die Sonnenbahn durch den Tierkreis (gestrichelte Linien) schneidet das Himmelsgebiet auf 53,4 und 90,1 Grad ekliptikale Länge.
Die Position des Mondes zwischen den Sternen zu unterschiedlichen Zeiten, berechnet für den Standort Kassel.
Wann tritt der Mond ins Bild des Stiers ein?
Aus: Lebendige Erde März, April 2007
Im jetzigen Monat steht die zunehmende Mondsichel von Abend zu Abend deutlich höher und länger am westlichen Himmel. Gerade in der Zeit, in der die Tage am schnellsten länger werden, erscheint sie besonders auffällig.
Betrachten Sie vom 20. bis 25. März beim Sonnenuntergang (am 20.3. um 18.36 Uhr) den Anblick: die dicker werdende Sichel sieht aus wie zwei Kuhhörner mit den Spitzen nach oben. Der Mond tritt auch diesem Jahr bei jedem Umlauf durch den Tierkreis nah an die Hörnern des Widders und an das obere Horn des Stieres heran. Er befindet sich in Widder und Stier nördlich der Sonnenbahn (gestrichelte Linie).
Der Abendhimmel ist besonders schön am 20. und 21. März, wenn der „behornte“ Mond, nah an den Hörnern des Widder, an der hellen Venus vorbei schnellt und am 19. und 20. April, wenn er im Kopf des Stieres an dem intensiv leuchtenden Abendplaneten wiederum nördlich vorbei zieht.
Widder und Stier grenzen aneinander mit ihrem jeweiligen Hinterleib, der - im Gegensatz zu dem gehörnten Kopf - wenig konturiert und lichtschwach ist. Seit 1928 sind die Grenzen zwischen den einzelnen Sternbilder nicht mehr fließend. Damals wurde das Himmelsgebiet eines Sternbildes durch ein Vieleck eindeutig abgegrenzt. Der Stier hat 24 Grenzlinien, jede Linie lag damals parallel am Himmeläquator oder schneidete ihn im rechten Winkel.
Die Grenzen der Tierkreisbilder durchschneiden die Ekliptik jeweils unter einem anderen Winkel. Der Eintrittszeit eines Planeten in ein Tierkreisbild lässt sich auf die Minute genau berechnen. Der Mittelpunkt des Mondes tritt am 23. März 2007 um 1.13 Uhr in das Himmelsgebiet des Stiers herein. Das Computerprogramm Guide 8 berechnet diese Zeit für Kassel; in Hamburg geschieht es 2 Min. früher, in Basel 5 Min. später.
Tabellen geben jedoch für den Eintritt des Mondes in den Stier Zeiten an, die gut sechs Stunden auseinander liegen. Das Berechnungsergebnis hängt eben ab von mehreren Voraussetzungen.
Vor 1928 wurde meistens mit der ekliptikalen Länge der Tierkreisbilder gerechnet. Hierfür gibt es mehrere Tabellen. Wenn die Sonne sich 53,4 (oder 53,7) Grad von ihrer Stelle in den Fischen am ersten Frühlingstag entfernt hat, tritt sie in den Stier herein. Dort schneidet eine Grenzlinie des Stieres die Sonnenbahn. (Auf dem Bild steht 53,7 Grad, dieser Wert wird durch Astrowissen, Franckh-Kosmos Verlag angegeben).
Bei 90,1 Grad Entfernung vom Frühlingspunkt schneidet eine andere Grenzlinie die Ekliptik. Ein Planet befindet sich im Stier, wenn er eine ekliptikale Länge von 53,4 bis 90,1 Grad hat. Die Position nördlich oder südlich der Sonnenbahn und die genauen Grenzlinien werden also nicht berücksicht!
Von Kassel aus gesehen erreicht der Mond am 22. März um 21.33 Uhr eine Länge von 53,4 Grad. Dieser "ekliptikale-Mond" tritt also gut dreiein halb Stunden früher ins Sternbild Stier ein als der "Himmelsgebiet-Mond".
Für die Herstellung von Tabellen ist es viel leichter zu rechnen mit der ekliptikalen Länge der Tierkreisbilder als mit den Grenzen der Tierkreisbilder.
Im Sternkalender (Wolfgang Held, Verlag am Goetheanum) ist angegeben, dass der Mond am 22. März um 19 Uhr im Stier steht. Die ekliptikale Länge des Stieres wird definiert durch 53 Grad.
In der Mondtabelle ist die geozentrische Länge eingegeben. Die Berechnung geht also nicht von einem spezifischen Ort, wie Basel oder Kassel, aus! Der (fiktive) Beobachter befindet sich im Erdmittelpunkt.
Da ist also ein Unterschied von gut sechs Stunden mit der Berechnung "Mond überschreitet Grenzlinie".
Der sogenannte geozentrische Mond erreicht um 19.38 Uhr einen ekliptikalen Wert von 53 Grad Länge (Guide 8).
In den Aussaattagen 2007 (Maria Thun) steht der Mond am 22. März ab 20 Uhr im Stier. Das ist sind also gut fünf Stunden früher als "Stier ist auf der Grenzlinie".
Die Unterschiede der Eintrittszeiten des Mondes in ein Sternbild lassen sich erklären durch:
1) die abweichenden Definitionen der Grenzen,
2) den gewählten Standort (oder der (fiktive) Beobachter befindet sich im Erdmittelpunkt)
3) ob man den genauen Ort des Mondes ober- oder unterhalb der Sonnenbahn (Mondknotenrhythmus) in die Rechnung einbezieht.
Am 29.1.2007 war da ein Gespräch mit Maria Thun. Sie berichtete, sie hatte die Eintrittszeiten des Mondes abgelesen an der Art wie die Bienen und die Pflanzen reagieren. 50 Jahre Forschung. Die Bienen reagieren genau auf dem Eintriit des Mondes in einem neuen Bild.
Damals konnte ich mich nichts dabei vorstellen wie Sie so etwas entdecken kann, habe jedoch es nicht nachgefragt.
Tagsüber, wenn die Bienen bei den Blumen sind, kann man ja mit den Augen nicht sehen bei welchen Sternen der Mond steht. Werden die Bienen am frühlingsartigen blauen Himmel ähnlich auf dem Mond reagieren als am grauen Herbsthimmel?
Scharfe Grenzen zwischen verschiedenen Wirkungsgebieten am Himmel ist ein Fundamentstein der Trigonentheorie. Dieser Fundament ist selber eine abstrakte Theorie.
Siehe auch: Grenzen am Himmel, von Christian Pinter
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