Mondsichel und Venus, ein auffälliges Himmelspaar
Jedes Treffen sieht anders aus
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die Sichel als eine Schale für Venus
Die Treffen von Mondsichel mit dem leuchtenden Venus gehören zu den schönsten Himmelsbildern. Wenn Venus Abendplanet ist, bieten die vorangehenden Abenden auch einen schönen Himmelsblick. Viele Menschen entdecken da steht abends einen hellen "Stern", wenn die zunehmender Sichel von Abend zu Abend näher an Venus herantritt.
Der Mond zieht während jeden Umlauf, jeweils nach einen knappen Monat (28.1., 27.2., 28.3., 26.4., 24.5. und 19.6), an Venus vorbei. Das Treffen kann sehr unterschiedlich aussehen. Beide sind z.B. während der Dämmerung tief am Himmel nur kurz sichtbar. Das Treffen hat eine gute Sichtbarkeit, wenn beide schon lang vor Sonnuntergang hoch oberhalb des westlichen Horizontes sichtbar sind und den ganzen Abend am dunklen Himmel sinken.
Meistens leuchten Mondsichel und Venus nah am Horizont, man braucht nicht weit nach oben zu gucken. Venus erscheint 2020 jedoch viele Monate relativ hoch am Himmel, mehrere Treffen mit dem Mond sind Stundenlang zu beobachten.
Der Mond hat immer als Sichel ein Treffen mit Venus, er tritt nie als Halbmond oder Vollmond an ihr vorbei. Venus ist ja immer in der Nähe der Sonne, ihre max. Entfernung zur Sonne ist 47 Grad. Die Lichtgestalt der Sichel, die Mondphase, ist jeweils beim nächsten Treffen ein wenig größer oder kleiner. Vom Oktober 2019 bis März 2020 gibt es während der Konjunktion eine größere Sichel. Vom März bis Mai 2020 zieht jeweils eine kleinere Lichtgestalt an Venus vorbei.
Der Winkelabstand zwischen Venus und Sichel beim Treffen ist variabel. Meistens zieht die Sichel an Venus ober- oder unterhalb vorbei.
Der Mond kann sogar bis etwa fünf Grad unter- oder oberhalb der jährlichen Sonnenbahn erscheinen. Außerdem hat die sichtbare Venus auch Monate worin sie sich weit ober- oder unterhalb der Ekliptik befindet.
Das schönste Himmelsbild "die Sichel als eine Schale für Venus" ist ein relativ selten Ereignis, das immer wieder auftritt.
Venus variiert viel mehr als die Sonne. In bestimmten Jahren kann sie noch südlicher als die Dezembersonne auf- und untergehen und, wie in 2020, viel weiter nördlich als die Junisonne am Himmel aufleuchten.
Beim aufsteigenden Jahr findet das Treffen jeden Monat nördlicher statt, beim absteigenden Jahr jeweils südlicher. Venus folgt ja die Sonne in ihrer jährlichen Auf- und Abstieg. Sie variiert dabei, ihr Aufstieg kann viel schneller oder langsamer als derjenige der Sonne sein. Und sie kann schon anfangen aufzusteigen, während der Sonne noch jeweils kleinere und niedrigere Himmelsbögen beschreibt.
Das Treffen hat die beste Sichtbarkeit im Februar-April am Abendhimmel und im August-Oktober am Morgenhimmel. Die Lage des Tierkreises ist dann schräg, der Tierkreis hat eine höhe Stellung. Die Spitzen der Mondsichel sind nach oben gerichtet, siehen aus als Kuhhörner.
Öfters ist die Sichel am einem Abend noch weit westlich von Venus und am nächsten schon weit östlich. Das Treffen findet unterhalb des Horizontes statt oder tagsüber im Sonnenlicht verblendet.
An der Mondphase ist abzulesen wie weit Venus von der Sonne entfernt ist.
Während einer guten Sichtbarkeitsperiode von Venus, sind acht Treffen von Sichel mit Venus sichtbar. Jedes Treffen hat andere Qualitäten.
Die acht zunehmenden Mondsichel bei Venus
Oktober 2019- Mai 2020
Venus hatte sich etwa 20. April 2019 vom Morgenhimmel verabschiedet. Die Periode der Sichtbarkeit am östlichen Himmel vor Sonnenaufgang hörte damit auf.
Am 14.8.2019 war eine (unsichtbare obere) Konjunktion mit der Sonne. Seitdem ist sie Abendplanet, sie geht nach der Sonne unter.
Venus wurde am 28. Oktober 2019 nach Sonnenuntergang tief am Himmel kurz in der Abendröte sichtbar. Sie ging 43 Min. nach der Sonne unter.
Am 29.10.2019 wurde es Neulicht. In der Nähe der untergegangenen Sonne, über dem südwestlichen Horizont, war nach Sonnenuntergang eine schmale Sichel zu sehen. Die beiden Neukömmlingen trafen sich. Eine sehr zarte Abendsichel zog an Venus oberhalb vorbei.
Sonnenuntergang 17.02 Uhr, Untergang Venus um 17.45 Uhr.
Jeden Abend taucht Venus beim Sonnenuntergang tief am Himmel, links oberhalb der Sonnenuntergangsstelle, auf. Sie leuchtet in den schönen Dämmerungsfarben und ist nur in der Dämmerungszeit sichtbar. Am 28.11.2019, fast ein Monat nach dem ersten Treffen, zieht ein etwas größere Abendsichel an ihr wieder oberhalb vorbei.
Untergang Venus um 17.51 Uhr, 1.31 Uhr nach der Sonne (doppelt so lange als am 29.10.)
Venus zeigt sich bei Sonnenuntergang als kleiner, jedoch klarer Lichtpunkt. Suchen Sie den Planeten links oberhalb der Sonnenuntergangsstelle. Decken Sie dabei das helle Himmelsgebiet nah am Horizont mit Ihren Händen ab.
Venus sinkt, sie zieht der Sonne hinterher. Bei zunehmender Dunkelheit sieht sie größer aus und leuchtet intensiver.
Venus wird im Dezember viel besser sichtbar. Ab Mitte des Monats leuchtet sie auch am dunklen Himmel zwischen den funkelnden Sternen. Der Planet glänzt ruhig, er funkelt nicht.
In der Nacht von 28. auf 29. Dezember, etwa um 3 Uhr, zieht die Sichel an Venus vorbei, diesmal unterhalb. Am 29.12.2019 bleibt Venus nach Sonnenuntergang fast 3 Stunden am Himmel (doppelt so lange als am 28.11.)
Sonnenuntergang um 16.21 Uhr, Untergang Venus um 19.11 Uhr.
Die Abendsichel sehen anders aus als in Oktober und November. Die untere Spitze steht nicht mehr so sehr unter der oberen als vorher. Die Verbindungslinie Mond - Sonne bildet mit dem Horizont einen steileren Winkel. Sternfreunde lesen an der Sichel ab: Der Tierkreis hat bei Sonnenuntergang eine höhere und steilere Stellung als bei den Konjunktionen im Oktober und November. Die schrägere Stellung der Abendsichel kündigt an, dass Venus in den kommenden Monaten einen sehr schönen Aufstieg haben wird.
Das auffällige Licht am Abendhimmel ist Venus. Im Laufe des Monats leuchtet sie intensiver.Sie wird von Woche zu Woche nördlicher sichtbar. Die Sonne und Venus gehen jeweils nördlicher unter. Ihre Untergangsstellen verschieben sich nach rechts. Venus bewegt sich mit der aufsteigenden Sonne mit. Außerdem entfernt sie sich von der Sonne und bleibt länger sichtbar. Von 14.8.2019 (Venus in Konjunktion zur Sonne) bis 1.1.2020 ist der Winkelabstand von Venus zur Sonne schon 34,4° zugenommen. Das Tempo lässt jedoch nach, am 31.1. ist er 40,2°. Im Januar nimmt die Elongation 6° weiter zu.
Am 28.1.2020 ist die Lichtgestalt des Mondes wieder ein wenig größer als bei den vorherigen Konjunktionen. Venus geht 3.39 Stunden nach der Sonne unter. Ihre Sichtbarkeitsdauer am Abendhimmel nimmt weiter zu, dies auch mehr so rasch wie vorher. Untergang Venus um 20.45 Uhr.
Vergleichen Sie der Winkel der Verbindungslinien Venus-Sonne zum Horizont am 1. und am 28. Januar. Der Abendplanet wird länger sichtbar durch die weitere Entfernung von Venus zur Sonne und — sogar im stärkeren Maß — durch die höhere, schrägere Stellung des Tierkreises bei Sonnenuntergang.
Venus hat im Februar am späteren Nachmittag eine solche höhe Position links oberhalb der Sonne, und hat so viel Eigenglanz, dass sie schon eine halbe Stunde vor Sonnenuntergang als ein zarter Lichtpunt erscheint.
Am 27.2. kann man sie am blauen Himmel leicht finden, suchen Sie rechts oberhalb der Mondsichel. Und beobachten Sie wie Venus und Mond beim abnehmenden Helligkeit des westlichen Himmel von Viertelstunde zu Viertelstunde kräftiger leuchten und größer aussehen!
Die Sichel ist am blauen Himmel leichter zu finden als Venus. Der Mond ist ja viel größer. Am dunklen Himmel leuchtet Venus viel intensiver, der Mond sieht neben der hellweiss leuchtenden Venus so grau aus.
Die Lichtphase der Sichel ist am Abend der Konjunktion wieder ein wenig größer als bei ihren vorherigen Konjunktionen mit dem Abendplaneten. Und die Hörner der Sichel sind wieder ein wenig weiter nach oben gerichtet.
Untergang Venus am 27.2. um 22.11 Uhr, 4.13 Stunden nach der Sonne.
Achten Sie darauf, wie der Abendplanet im Laufe des Monats wieder höher und weiter rechts erscheint, wie ihr Glanz kräftiger wird und dass sie abends länger sichtbar bleibt und noh weiter nördlich untergeht.
Am 1.3. Venus ist Venus 44,6° von der Sonne entfernt. Sie erreicht am 24. März 2020 ihren größten Winkelabstand zur Sonne (46°).
Am 24.3. zieht der Mond an der Sonne vorbei und am nächsten Abend erscheint kurz nach Sonnenuntergang die zarte Abendsichel. Die Sichel am 28.3.2020 ist "vier Tage alt", diese Mondgestalt tritt in Konjunktion mit Venus.
Der zunehmende Mond von 28.3., die vierte Mondsichel, hat die größt mögliche Lichtphase, die an Venus vorbeiziehen kann. Die Sichel ist dann 17% beleuchtet (100% ist Vollmond, 50% ist Halbmond).
Venus zieht vom Widder zum Stier, sie nähert sich den Plejaden. Abends kann man stundenlang zusehen, wie Venus und Sichel zusammen mit den umgebenden Sternen sinken.
Untergang Venus am 10. März um 22.43 Uhr. Untergang Venus am 28.3. um 23.27 Uhr (4.38 Stunden nach der Sonne).
Ab 24.3. fängt sie an sich der Sonne zu nähern, zunächst nimmt ihr Leuchtkraft jedoch noch weiter zu. Sie wird erst einen guten Monat später, Ende April, ihren größten Glanz erreichen.
Abgebildet sind die Konjunktionen der zunehmenden Abendsichel mit Venus am 28. Januar, 27. Februar, 28. März, und auch die zukünftigen am 26. April und 24. Mai 2020.
Venus hat immer ein Treffen mit einer Mondsichel (oder mit der unsichtbaren Neumond) die weniger als 5 Tage "jung" ist.
Die Lichtgestalt des zunehmenden Abendsichel nimmt vom ersten Treffen am Anfang der Sichtbarkeitsperiode (29. Oktober 2019) bis das Treffen zurzeit des größten Winkelabstandes zur Sonne (28. März 2020) allmählich ein wenig zu.
An der Mondphase ist abzulesen wie weit Venus von der Sonne entfernt ist. Vom März bis Mai zieht jeweils eine kleinere Lichtgestalt an Venus vorbei. Das Treffen von Mond mit Venus findet am nächsten Monat immer näher zur Sonne statt und schon ab Juni gibt es kein Treffen von der Abendsichel mit Venus.
Die Mai-Sichel sieht viel zarter aus als die Januar-Sichel. Venus zieht nach den Abenden des größten Winkelabstandes zur Sonne viel schneller zu ihr hin als sie sich vorher von ihr entfernt hat.
Die Position von Venus und Sichel am Konjunktionstag am (süd-)westlichen Himmel etwa 45. Min. nach Sonnenuntergang.
Beim Treffen am 26.4. leuchtet Venus noch intensiver als vorher. Venus sieht größer aus, die Sichel ist ein wenig schmaler als am 28.3. Der Mond ist fast 3,5 Tage alt und 13% beleuchtet.
Am 26.4. Sonnenuntergang um 20.37 Uhr Sommerzeit.
In dieser Nacht, am 27. April, Untergang Mond um 0.19 Uhr und Untergang Venus um 0.51 Uhr, 4.31 Stunden nach der Sonne.
Am 22. Mai ist Neumond, am 23. Mai gibt es keine zarte Mondsichel. Der Mond wird erst am Abend von 24. Mai sichtbar. Rechts von der zarten Sichel ist Merkur. Viel tiefer rechtsunter der Sichel ist Venus. Das Treffen der Sichel mit der viel helleren Venus hat schon statt gefunden.
Die Sichel ist beim Treffen ein Tag alt und nur 2% beleuchtet. Die Sichel sieht viel zarter aus als im April und ihre untere Spitze steht tiefer unter der oberen.
Am 24.5. um 21.20 Uhr Sonnenuntergang, 22.55 Uhr Untergang Venus, 1.35 Stunden nach der Sonne.
Der Winkelabstand Mond-Venus nimmt viel schneller zu als in den vorherigen Monaten. Venus wird sich vier Abende nach ihren Treffen, am 28. Mai, vom Abendhimmel verabschieden.
Die Abendsichel zieht während dieser Sichtbarkeitsperiode acht Mal an Venus vorbei.
2028 wird Venus wieder eine solche gute Sichtbarkeitsperiode als Abendplanet bekommen. Alle 8 Jahre leuchtet Venus Anfang Frühling so lange am dunklen Abendhimmel.
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