In 1602 v. Chr. war 27. Februar "früher im Winter"
Heutzutage: so früh möglich ab 3. April
Die Konjunktion Sonne - Plejaden findet heutzutage etwa am 20.5. statt. Venus kann max. 47 Grad von der Sonne entfernt sein, sie hat ihre jährliche Konjunktion mit den Plejaden zwischen dem 3. April und dem 4. Juli.
Die Plejaden werden im Laufe von April in der Abenddämmerung kürzer sichtbar. In Deutschland wird Alcyone Anfang Mai unsichtbar. Sie hat dann ihr Abendletzt, heliakischen Untergang.
Je früher vor dem 20. Mai (wie schneller nach dem 3. April) der Abendplanet Venus an den Plejaden vorbeizieht, umso schöner stellt sich das Geschehen am Abend dar. Die Plejaden sind Anfang April noch gut sichtbar. Alcyone, der hellste Stern der Plejaden geht 4.46 Stunden nach der Sonne unter (Kassel).
Das Verblassen von den Sternen am Abendhimmel, ihr Verschwinden im Licht der untergehenden Sonne, ändert sich jedoch durch die Jahrtausenden. Es findet allmählich früher im Monat statt.
Das immer früher Unsichtbarwerden der Plejaden
im Laufe der Jahrtausenden
Die Konjunktion Sonne - Plejaden findet
- heutzutage etwa am 20.5. statt.
- 1000 v. Chr. am 18.4.
- 1602 v. Chr. am 15.4
- 2000 v. Chr. am 12.4.
- 3000 v. Chr. am 6.4.
In 1602 v. Chr. fand das schönste Treffen des Trio am 27. Februar statt. Venus war fast 46 Grad von der Sonne entfernt; die Sonne wird etwa 46 Tage später bei den Plejaden stehen. Damals war das schönste Treffen des Trio am Abendhimmel also nicht Anfang April, aber früher im Jahr, Ende Februar.
Der Datum 27. Februar lässt sich jedoch nicht ohne weiteres Vergleichen mit dem gleichen Datum unseres Kalenders. Unser gregorianischer Kalender ist ja eine Verbesserung der vorherigen Julianischen Sonnenjahrkalender. Der erste Frühlingstag wandelt durch die Jahrhunderte und Jahrtausende nur ein wenig um den 21. März. Julius Caesar hatte im Jahr 45. v. Chr. im Römischen Reich den damaligen Mondkalender durch einen Sonnenjahrkalender von 365 Tage (plus jeden 4. Jahr einen Schalttag) ersetzt. Dann hatte die Sonne etwa am 21. März im Ostpunkt ihren Aufgang.
Die astronomischen Programmen rechnen auch für die Jahrtausende vor 45. v. Chr. mit dem julianischen Kalender. Dies hat als Konzequenz ein "ungewöhnliches Problem". Erst wenn auch berechnet ist, wann die Sonne ihre meist südlichste und meist nördliche Himmelsbögen beschreibt, oder wann die Sonne im Ostpunkt aufgeht (das Frühlingspunkt durchschreitet), weisst man wie ein bestimmter Datum sich verhalt zum Sonnenjahr.
Sóren Toft hat mit dem Programm Cartes du Ciel (und ausgehend von dem Julianischen Kalender) berechnet dass die Sonne
- im Jahr 0 am 22. März im Frühlingspunkt ist und 33 Tage später, am 24. April bei den Plejaden
- im Jahr 1000 v. Chr am 30. März im Frühlingspunkt ist und 19 Tage später, am 18. April bei den Plejaden
- im Jahr 2000 v. Chr am 7. April im Frühlingspunkt ist und 5 Tage später, am 12. April bei den Plejaden
- im Jahr 2999 v. Chr am 15. April im Frühlingspunkt ist und 9 Tage früher, am 6. April bei den Plejaden
Das Treffen kurz nach der Wintersonnewende
In 1602 v. Chr. war die Sonne am 27. Februar im Sternbild Fische (Longitude 325 Grad) und war am 4. April im Frühlingspunkt. Die Sonne hatte ihren tiefsten und kürztesten Himmelsbogen beschrieben an 3. Januar 1602 v. Chr. Das schönste Treffen des Trio am 27. Februar war also viel "näher zum Wintersonnewende" als heutzutage. Es fand zur Zeit der kristallklaren Winternächten statt und war schon darum viel und viel eindrucksvoller.
17.37 Uhr Sonnenuntergang, Untergang Alcyone um 22.03 Uhr, Venus um 22.04 Uhr, Mond um 22.10 Uhr.
Siehe das ausführige Forschungsbericht von Burkhard Steinrücken "Die Sternphasen der Plejaden in der Bronzezeit":
Burkhard-Steinrucken-Plejadenphasen.pdf
https://sternwarte-recklinghausen.de/astronomie/forschungsprojekt-vorzeitliche-astronomie/
Winterliche Februar - zu früh im agrarischen Jahr
für das eventuelle 13. Monat
In Sumerien war der extra Monat ursprünglich immer eingeschaltet vor dem "Erntemonat", vor dem Gerstenernte. An der Entwicklungsphase der Pflanzen wurde abgelesen ob es ein extra Mondmonat brauchte ehe das neue Jahr, mit dem Erntemonat als ersten Monat, anfangen konnte. Siehe z.B.
/mondkalender-lokalkalender-340.html
Für die Bestimmung eines Schaltmonats in viel kälteren Deutschland wäre ein Himmelsereignis so kurz nach der Wintersonnewende viel zu früh im Jahr um einschätzen zu können ob für das landwirtschaftlichen Jahr einen Schaltmonat nötig wäre. Der Boden ist noch zu kalt und da ist noch viel zu wenig Sonnenlicht und Sonnenwärme für das Gedeihen der Nahrungspflanzen. Nur Pflanzen wie Schneeglöckchen, Krokussen wachsen und blühen. Die Menschen und ihre Hauptnahrungspflanze, das Wintergetreide, warteten auf mehr Wärme und Licht.
Die Konjunktionen Venus-Alcyone lassen sich gut weiter zurückrechnen. Lässt man mehrere Programmen jedoch darstellen wie der Mond Jahrtausende her am Himmel erscheint, sieht man auf dem Bildschirm nicht mehr das Gleiche. Für etwa 1900 v. Chr. geben Skymappro und Cybersky beim Mond Unterschiedliches an, die Differenzen können etwa drei Stunden sein.
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